Hypophysärer Zwergwuchs beim Hund

 

Der hypophysäre Zwergwuchs beim Hund, proportionierte Minderwuchs oder kongenitale Hyposomatotropismus ist eine Erkrankung, die durch fehlerhafte Zelldifferenzierung in der Hypophyse mit Bildung von Zysten ausgelöst wird und der ein genetischer Defekt zu Grunde liegt. Dadurch kommt es zu einer Mangel an Wachstumshormon, häufig ist auch die Sekretion anderer hypophysärer Hormone wie TSH, Gonadotroptin und Prolaktin vermindert. Die Erkrankung tritt gehäuft beim Deutschen Schäferhund und verwandten Rassen auf.

 

Klinisch tritt die Erkrankung im Alter von drei bis fünf Lebensmonaten zutage. Im Gegensatz zum reinen Schliddrüsenhormonmangel (Kretinismus) bleiben die Junghunde zwar im Wachstum zurück, aber normal proportioniert. Im weiteren Verlauf fehlt zunächst das Deckhaar („Welpenfell“), später tritt Haarverlust (Alopezie), Hyperpigmentierung und Hautatrophie auf. Das Allgemeinbefinden ist zunächst ungestört, mit 1 bis 2 Jahren ist auch dieses gestört. Die Lebenserwartung ist deutlich reduziert.

 

Zur Behandlung kann Wachstumshormon verabreicht werden. Trotz Behandlung wird das Körperwachstum aber kaum gesteigert, die Fellveränderung lassen sich aber verhindern und das Allgemeinbefinden verbessern.

 

Auslöser ist ein Defekt des LHX3-Gens. Der Defekt wird autosomal-rezessiv vererbt, tritt also bei Verpaarungen auf, bei denen beide Elterntiere Träger sind. Elterntiere von Würfen mit hypophysären Zwergwuchs sollten daher aus der Zucht ausgeschlossen werden.

Quelle:Wikipedia