Degenerative Myelopathie oder auch kurz „DM“
Die canine degenerative Myelopathie (DM) ist eine schwere neurodegenerative Erkrankung. (als „neurodegenerativ“
bezeichnet man eine Gruppe von meist langsam fortschreitenden, erblichen oder sporadisch auftretenden Erkrankungen des Nervensystems. Ein Hauptmerkmal ist hier der fortschreitende Verlust von
Nervenzellen, der zu verschiedenen Symptomen und zu Bewegungsstörungen führt).
Die neurodegenerative Erkrankung beginnt bei Großrassen meist ab dem 5. Lebensjahr. Die Erkrankung ist durch eine Degeneration der Axone
(Nervenzellenfortsatz) und des Myelins (eine Art Membran, welche die Axone, der meisten Nervenzellen von Wirbeltieren spiralförmig umgibt) im Brust- und Lendenteil des
Rückenmarks gekennzeichnet, was eine progressive Ataxie (Erkrankung des Nervensystems) und Parese (unvollständige motorische Lähmung) verursacht.
Man stellt die ersten klinischen Anzeichen in der Hinterhand als Zeichen einer Störung des oberen Motoneurons (Motoneuronen
unterscheiden sich in den unteren, die der eigentliche Impulsgeber für die Muskeln sind. Die oberen Motoneuronen sind für die bewusste Auslösung der Bewegung zuständig, sie steuern auch die
Körperhaltung). Es entwickelt sich eine unkoordinierte Bewegung der Hinterhand, quasi, eine gestörte Eigenwahrnehmung und gestörte Reflexe.
Schreitet die Erkrankung weiter fort, weitet sie sich auf die vorderen Gliedmaßen aus und manifestiert sich als schlaffe Parese
(Sensibilitätsstörung) und Paralyse (Lähmung/Erstarrung).
Die Degenerative Myelopathie wurde zuerst als eine Rückenmarkserkrankung beim Deutschen Schäferhund beschrieben. Aber neben dem
Deutschen Schäferhund sind noch viele weitere Rassen von der DM betroffen. Auch die sogenannten Kleinrassen, wie Zwergpudel, Terrier bleiben von der DM nicht verschont.
Als Risikofaktor für die Entwicklung einer DM wurde eine Mutation (dauerhafte Veränderung des Erbgutes) im Exon 2 des SOD1-Gens
(als Exon bezeichnet man einen Teil eines Gens, der nach dem Spleißen erhalten bleibt) bei vielen Rassen nachgewiesen. Es gibt bsp. noch eine zusätzliche Mutation im Exon 1.
Dieses Gen steht ebenfalls mit DM in Verbindung, es ist allerdings nur eine Form von DM. Da es sich bei dem Begriff DM um verschiedene Erkrankungen mit ähnlichen Auswirkungen handelt, die
zusammengefasst wurden, sind auch verschiedene Ursachen möglich.
Die degenerative Myelopathie wird von Gen-Laboren mittels Ausschlussdiagnose festgestellt. Der Gentest für einige Rassen auf das SOSD1
Gen, bietet folgende Ergebnisse: