Cauda equina

Mit dem Begriff „Cauda equina (lat. Pferdeschweif) bezeichnet man den letzten Abschnitt des Rückenmarks, der „Nervenautobahn“, die in der Wirbelsäule liegt.

Die Nerven, die der Cauda equina entstammen, sind für die Motorik und Sensibilität der Hinterbeine, des Schwanzes und für die Ausscheidungsorgane wie Blase und Schließmuskel des Enddarm zuständig.

Sind nun diese Nerven beschädigt oder in ihrer eigentlichen Funktion beeinträchtigt, so entsteht das Cauda equina-Syndrom. Meistens handelt es sich um Quetschungen der Nerven.

Je nach Ausmaß und Lage des Schadens kommt es zu unterschiedlichen Symptomen, die alle einzeln, aber auch in Kombination auftreten können.

Es kann sich wie folgt äußern: Überempfindlichkeit der Lendengegend, Unlust sich zu bewegen, Schmerzen beim Aufstehen. Nicht jedes der hier beschriebenen Symptome bedeutet, dass der Hund gleich unter Cauda equina leidet! Desweiteren kann es aber auch zur Lähmung des Schwanzes, zu Harnabsatzstörungen und zu Kotinkontinenz kommen.

Das Rückenmark ist am Lenden-Kreuz-Übergang bereits zu Ende, im Wirbelkanal verlaufen die langen Nervenwurzeln (Cauda equina). Der Lenden-Kreuz-Übergang ist beim Laufen und Springen ständiger Belastung ausgesetzt. Diese können bei älteren Hunden zu Abnutzungserscheinungen führen, wodurch sich eine Arthrose entwickelt. Diese Prozesse führen zu einer Verengung des Wirbelkanals, die sogenannte Stenose, dadurch wird ein mechanischer Druck auf die Nervenwurzeln ausgelöst, dieses wiederum führt dann zu einer Schädigung der Nervenfasern. Die Kompression (das Zusammendrücken/ Verdichten) der zu versorgenden Blutgefäße wirken und somit zu einer Blutunterversorgung führen, dass wiederum versursacht eine zusätzliche Nervenschädigung.

Das Bild der Cauda equina entwickelt sich schleichend, und wird von vielen als „normale Alterserscheinung“ betrachtet. Im weiteren Verlauf der Krankheit stellen sich dann auch noch leichte Lähmungserscheinungen ein. Sie sind anfangs noch undeutlich, wie beispielsweise die stärkere Winkelung der Hinterhand und infolge des schleifenden Ganges nutzen sich die Krallen auf der Vorderseite stärker ab.

Es gibt viele Ursachen für das Cauda equina-Syndrom, eine angeborene Verengung des Wirbelkanals, Entwicklungsstörungen der Wirbelsäule, Bandscheibenvorfälle, altersbedingte Knochenzubildungen, Verletzungen…. Aber auch ein instabiler Übergang von der Lendenwirbelsäule zum Kreuzbein, kann die Funktion der Cauda equina beeinträchtigen.

Eine Diagnose des Cauda equina ist nicht immer einfach zu stellen, denn auch andere Krankheiten, wie Arthrosen des Hüftgelenkes oder Prostataerkrankungen, können ähnliche oder gleiche Symptome bewirken.

Eine exakte Diagnose, vor allem dann die einigermaßen sichere Aussage über die Chancen einer Besserung sind daher sehr aufwändig.

Erste Hinweise gibt eine einfache Untersuchung beim Tierarzt, hierbei wird der Schwanz überstreckt, die Hüftgelenke ebenfalls und ein kräftiger manueller Druck wird auf den Lenden-Kreuz-Übergang ausgeübt. In den Anfängen der Krankheit sind die Reflexe der Hintergliedmaße häufig ungestört oder abgeschwächt erhalten.

Um ein genauere Krankheitsbild zu erhalten, werden hierfür Untersuchungsmethoden wie Myelographie (hier wird ein Kontrastmittel in den Wirbelkanal gespritzt), Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanzdarstellung (MRT) erforderlich.

Es gibt Krankheitsfälle, wo nur eine Schmerzsymptomatik vorliegt. Hier kann eine konservative Therapie in Form von Einschränkung der Bewegungsfreiheit, der Einsatz von Entzündungshemmern helfen.

In schweren Fällen ist eine chirurgische Therapie notwendig, die sich darauf richtet, den Druck auf die Cauda equina zu beseitigen. Prognosen sind hier meist gut, solange keine Lähmung auftritt.

Quelle: wikipedia